Der Anonyme Krankenschein steht vor dem Aus: Funktionierende Strukturen sollen zerschlagen werden
Der Sozialdezernent Dr. Rau teilt zur Sozialausschusssitzung am 5. September mit, dass das Projekt Anonymer Krankenschein Ende des Jahres endet, weil die Finanzierung ausläuft. Den Anonymen Krankenschein können Menschen in Anspruch nehmen, die eine Behandlung benötigen, die über eine einfache Grundversorgung hinausgeht, und die keinen Anspruch auf Krankenkassenleistungen haben.
Jörg Detjen, Ratsmitglied im Sozialausschuss, erklärt hierzu: „Mit dem Anonymen Krankenschein konnten z. B. illegalisierte Menschen endlich die Gesundheitsversorgung erhalten, die in einem reichen Land wie unserem menschenwürdig ist. Dafür haben sich zahlreiche Menschen aus dem Rat und der Zivilgesellschaft (Runder Tisch für Flüchtlingsfragen) seit Jahren stark gemacht. Der Bedarf ist da, das Projekt funktioniert gut. Jetzt sollen diese Strukturen zerschlagen werden, die später mühsam wieder aufgebaut werden müssen. Wir appellieren an die Oberbürgermeisterin und die Kämmerin das Projekt 2025/26 im Haushalt fortzusetzen.“
Uschi Röhrig, gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion, ergänzt: „Medizinische Versorgung ist kein Luxus. Der Wegfall des Anonymen Krankenscheins trifft besonders die Verwundbarsten: Menschen mit chronischen Krankheiten, Schwangere, wohnungslose Menschen.“
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