EURO 2024: Zwischen Jubel und Angst – Häusliche Gewalt in den Fokus nehmen
Die Europameisterschaft 2024 in Deutschland sorgt seit einer Woche für begeisternde Fußballspiele und ausgelassene Stimmung in den Stadien. Doch neben den sportlichen Höhepunkten trüben leider auch unschöne Vorfälle das Bild des Turniers.
Während die Überforderung der Deutschen Bahn für die An- und Abreise zu den Stadien die Diskussionen beherrschen, sind es vor allem diskriminierende und übergriffige Szenen, die die positive Stimmung überschatten. Ein Vorfall ereignete sich am Donnerstag, als eine Reporterin während einer Schalte von einem Fan bedrängt wurde. Dieser Vorfall, der nicht in der Fernsehübertragung zu sehen war, verdeutlicht die Notwendigkeit von verstärkten Schutzmaßnahmen für Betroffene.
Parallel zur Thematik der sexuellen Übergriffe ist auch das Thema häusliche Gewalt während großer Sportveranstaltungen in den Fokus zu rücken. Eine Studie der Lancaster University von 2014 hat bereits gezeigt, dass häusliche Gewalt während Fußballweltmeisterschaften in England um bis zu 38 Prozent ansteigt. Dieser alarmierende Trend wird sich wohl auch bei der aktuellen Europameisterschaft bestätigen Zumal Statistiken zeigen, dass in Deutschland etwa jede dritte Frau von physischer und/oder sexueller Gewalt betroffen ist.
Bianca Austin, frauenpolitische Sprecherin der Linken NRW, sagt dazu: „Es ist dringend notwendig, dass sich die Veranstalter, Sicherheitskräfte und die Gesellschaft insgesamt diesen Problemen stellen und geeignete Maßnahmen ergreifen. Dazu gehören nicht nur kurzfristige Lösungen, sondern auch langfristige Ansätze, die das Bild von Männlichkeit und strukturellen Sexismus hinterfragen und verändern.
Die Europameisterschaft soll ein Fest des Fußballs und der Völkerverständigung sein. Es liegt in unserer Verantwortung, dafür zu sorgen, dass alle Menschen – unabhängig von Geschlecht oder Herkunft diese Veranstaltung sicher und frei von Angst genießen können.“
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