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Fraktion DIE LINKE & PIRATEN im Rat der Stadt Dortmund

Vogelsterben in Dortmund muss gestoppt werden

Utz Kowalewski
Porträt Utz Kowalewski

Die Fraktion DIE LINKE & PIRATEN hat die Befunde des NABU für die Dortmunder Vogelwelt ausgewertet und ist dabei auf ein dramatisches Vogelsterben auch bislang sehr häufiger Arten gestoßen. DIE LINKEN & PIRATEN beantragen daher für die Februarsitzung des Rates die Ausrufung des Biodiversitätsnotstandes. Damit verbunden soll die Erstellung und Umsetzung eines akuten Notfallplans zur Verbesserung der Lebensgrundlagen der Dortmunder Fauna insgesamt sein, um noch zu retten, was noch zu retten ist. Die Vogelpopulationen eignen sich gut als Indikator für den Zustand der Natur insgesamt.

„Besonders die Feldvögel und die kleinen Singvögel sind auffällig unter Druck. Einigen wenigen sich ausbreitenden Arten (z.B. Amsel, Rotkehlchen, Kanadagans, Ringeltaube) stehen sehr viele Arten gegenüber, die in Dortmund entweder bereits ausgestorben sind (z.B. Rebhuhn, Haubenlerche, Turteltaube, Trauerschnäpper), vom Aussterben bedroht sind (z.B. Feldsperling, Kiebitz, Wacholderdrossel, Wanderfalke, Nachtigall, Gartenrotschwanz, Waldlaubsänger) oder zeigen kontinuierlich geringere Bestände (z.B. Teich- + Blässhuhn, Weidenmeise, Schwanzmeise, Turmfalke, Feldlerche).

Selbst viele der häufigsten Vogelarten in Dortmund haben Bestandseinbrüche. So sind die Bestände von Kohlmeise und Blaumeise in den vergangenen drei Jahren regelrecht eingebrochen. Insgesamt sind rund 55 Prozent der in Dortmund vorkommenden Vogelarten in den letzten beiden Dekaden ausgestorben, stark gefährdet oder in stetigem Rückgang begriffen. Insbesondere das Insektensterben (bis zu 80 Prozent der Biomasse) macht den Populationen der Avifauna schwer zu schaffen. Tausende Vögel sind in Dortmund inzwischen gestorben“, so der Fraktionssprecher und Biologe Utz Kowalewski.

DIE LINKEN & PIRATEN wollen daher in den Pachtverträgen für Landwirte die Wiedereinführung von Ackerrandstreifen, ein Verzicht auf Pestizide, die Neuanlage von Hecken und Gehölzstrukturen, die Neuanlage von Kleingewässern, ein Verzicht des Einsatzes schwerer Maschinen in der Brutzeit der Offenbrüter und die Anlage von Steinhaufen oder unvermörtelten nischenreichen Natursteinmauern (Trockenmauern) festgeschrieben sehen. Hier sehen die LINKEN & PIRATEN auch den Aufstellung befindlichen Landschaftsplan in der Pflicht, Antworten auf die Herausforderungen zu finden.

Als Musterprojekt soll die Wiederansiedlung des ausgestorbenen Rebhuhns als Zeigerart angegangen werden. „Von einem Rebhuhn-Projekt würde eine Vielzahl auch anderer Tier- und Pflanzenarten profitieren“, gibt sich Kowalewski überzeugt. Beim Rebhuhn-Projekt in Göttingen konnte eine Zunahme anderer Feldvögel von rund 30 Prozent durch entsprechende landschaftliche Maßnahmen auch tatsächlich erreicht werden.

Auch Siedlungs- und Gewerbegebiete sollen sich künftig verändern, wenn es nach den LINKEN & PIRATEN geht. Gerade neue und als modern geltende Bebauungspläne haben zu einer enormen Sterilität und Artenarmut geführt. Hier ließe sich leicht durch zusätzliche Baumpflanzungen und einen Verzicht auf Pestizide einiges erreichen. „Eine ökologische Konzeption sollte künftig zu jedem Bebauungsplan gehören. Gebäude und Straßen alleine machen noch keinen gesunden Lebensraum aus. Dies gilt für Mensch und Tier. Dies ist in der Vergangenheit zu wenig beachtet worden“, so der Fraktionssprecher.

Die Auswertung hat aber auch gezeigt, der die naturnah gestalteten Parks und andere öffentliche Flächen eine gute Artenvielfalt aufweisen. „Wir fordern daher,  diese Naturnähe zu bewahren. Dies betrifft insbesondere den Botanische Garten Rombergpark, den Fredenbaumpark, den Permakulturpark, den Dortmunder Zoo, den Hauptfriedhof und den Revierpark Wischlingen. Dies muss unbedingt für etwaige neue Parkkonzepte beachtet werden, deren Erstellung der Rat im vergangenen Jahr beschlossen hat“, so Utz Kowalewski, der auch stellvertretender Vorsitzender des Umweltausschusses in Dortmund ist.

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  1. 16. Januar 2020 Biodiversitätsnotstand

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